Jeder 17. Spitalpatient holt sich eine Infektion

Um die Rate der Infektionen in Schweizer Spitälern weiter zu senken, haben der Bund, die Kantone und die Spitäler gemeinsam einen detaillierten Fahrplan und einen Katalog von Massnahmen ausgearbeitet. Das erklärte Ziel dieser Initiative ist es, die Anzahl der Infektionen bis zum Jahr 2030 auf fünf Prozent und bis 2035 weiter auf vier Prozent zu reduzieren. Diese Bemühungen sind Teil der nationalen Strategie NOSO, die sich der Überwachung, Prävention und Bekämpfung von Infektionen in Spitälern und Pflegeheimen widmet. Laut einer Erhebung der Expertenorganisation Swissnoso aus dem Jahr 2022 erleiden rund sechs Prozent aller Patientinnen und Patienten in Schweizer Akutspitälern eine Infektion während ihres Aufenthalts.
Um diese Zahl zu verringern, wurden im Rahmen der Strategie NOSO bereits verschiedene Massnahmen definiert und implementiert. Der nun vorgestellte nationale Fahrplan, der operative Ziele und Umsetzungshilfen für die Reduktion von healthcare-assoziierten Infektionen in den Akutspitälern umfasst, stellt den nächsten Schritt dar. Er bietet einen detaillierten Leitfaden, der aufzeigt, wie die Ziele erreicht werden können und welche Instrumente den Spitälern für die Umsetzung zur Verfügung stehen. Dazu zählen insbesondere verschiedene Überwachungs- und Präventionsmodule, die von Swissnoso entwickelt wurden. Die Spitäler sind nun aufgefordert, basierend auf diesem Fahrplan individuelle, an ihre spezifischen Bedürfnisse angepasste Ziele festzulegen und Prioritäten für deren Umsetzung zu bestimmen.
Der Fahrplan wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) sowie dem Spitalverband H+ erarbeitet und wird von diesen gemeinsam getragen. Zudem ist der Fahrplan auf die globale Strategie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Infektionsprävention und -kontrolle aus dem Jahr 2023 abgestimmt, was seine internationale Relevanz und Ausrichtung unterstreicht.