„Du bist doch Journalist. Schreib mir bitte einen kurzen Text zum Firmenjubiläum – ungefähr eine A4-Seite voll.“ Solche Anfragen bekomme ich oft. Früher habe ich mit meiner Erfahrung individuelle Texte erstellt, die den Kundenwünschen entsprachen. Heute gehe ich etwas anders vor: Ich mache mir ein paar Notizen und lasse dann ChatGPT den passenden Text schreiben. Es ist einfach bequemer, schneller und effizienter. Und meistens empfehle ich meinen Kunden sogar, ChatGPT selbst auszuprobieren. Schliesslich kostet es nichts und liefert in wenigen Sekunden Ergebnisse.
Aber hier beginnt das Problem: Viele lehnen meinen Vorschlag ab. Warum? Oft höre ich, dass KI zu kompliziert sei oder fehleranfällig. Das zeigt mir, dass viele Menschen Vorurteile haben, die auf Hörensagen oder Presseberichten basieren, statt auf eigenen Erfahrungen.
Wer einen Computer bedienen kann, im Internet mit Google etwas sucht oder Texte in Word schreibt, wird auch ChatGPT bedienen können. Es reicht, ein paar einfache Worte einzugeben – sie müssen nicht einmal fehlerfrei sein. Gerade Menschen mit Schreibschwäche erleben die KI oft wie eine gütige Fee: Sie korrigiert Texte, ohne zu kritisieren oder zu urteilen.
Ja, ich weiss, der Datenschutz ist ein oft genannter Einwand. Aber ehrlich: Die Informationen, die bei der Nutzung von ChatGPT eingegeben werden, sind für die Betreiberfirma OpenAI kaum von Interesse. Steuerämter oder Telefonanbieter wissen mehr über uns, als ChatGPT jemals erfahren wird.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich die Gefahren der KI ignoriere. Ja, in gewisser Weise tue ich das. Ich habe keinen Einfluss auf die Entwicklung der Technologie, aber Politiker und Regierungen sollten sich Gedanken machen. Fragen wie „Wohin führt die KI-Entwicklung?“, „Wie kann Missbrauch verhindert werden?“ oder „Wie verändert sie Wirtschaft und Wissenschaft?“ sind wichtig. Doch all diese Fragen halten mich nicht davon ab, die Vorteile der KI für meine Arbeit zu nutzen.
Für mich als Journalist und Fotograf ist KI ein wertvolles Werkzeug. Sie erleichtert mir Routinearbeiten, gibt mir Inspiration und hilft, Zeit zu sparen. Dennoch ersetzt sie mich nicht. Ich biete meinen Kunden immer noch etwas, das KI nicht kann: menschliche Intuition, Erfahrung und das Gespür für Emotionen, Kontexte und Nuancen.
Hier ein paar Beispiele, wie ich ChatGPT in meinem Alltag einsetze:
Unsere Enkel wachsen mit KI auf, für sie ist sie selbstverständlich. Warum sollten wir uns also verweigern? Mit ChatGPT lassen sich Texte erstellen, Informationen finden und sogar kreative Projekte umsetzen – und das ohne technisches Vorwissen. Wer die Grundlagen eines Computers oder Smartphones beherrscht, kann ChatGPT bedienen.