Im Jahr 1825 hat Louis Braille die Blindenschrift erfunden. Diese ist auch 200 Jahre später noch genauso in Gebrauch. Das will das Blindenmuseum Bern feiern. Mit einem spannenden Programm will das Museum möglichst viele interessierte Menschen ansprechen. Die Details der Anlässe werden laufend aktualisiert. Bei Fragen schreiben Sie eine Email an: welcome@blindenmuseum.ch
| Datum | Uhrzeit | Veranstaltung | Beschreibung |
|---|---|---|---|
| Donnerstag, 20. Februar | 16.00 Uhr | «Braille mit Weile» | Lancierung des neuen Spiels rund ums Thema Brailleschrift |
| Samstag, 22. Februar | 14.00 bis 17.00 Uhr | Spielnachmittag | Unter anderem mit dem Braille-Spiel im Mehrzweck-Saal der Blindenschule |
| Donnerstag, 13. März | 18.30 Uhr | Lesung im Dunkeln | Die Radio-Moderatorin Yvonn Scherrer liest zum Thema «vol de nuit» im Dunkelraum. Thema: Hell und Dunkel. |
| Mai | - | Geheimschrift Braille | Kindernachmittag rund ums Thema |
| Samstag, 14. Juni | 11.00 bis 18.00 Uhr | Museums-Samstag | Kunst zum Anfassen / Braille zum Anfassen (siehe separates Programm) |
| August/September | - | Basteln mit Braille | Workshop: Braille Sticken, Nageln, Kleben, Backen |
| November | - | Musik auf den Punkt gebracht | Jean-Luc Gassmann erklärt die Braille-Notenschrift aus seiner jahrzehntelangen Praxis. |
| Dezember | - | Carlotta im Blindenmuseum | Vernissage des taktilen Kinderbuches mit Brailleschrift und taktilen Bildern |
Die Brailleschrift – Ein unverzichtbarer Schlüssel zur Selbstständigkeit und Bildung
Die Brailleschrift hat das Leben von Millionen blinder und sehbehinderter Menschen weltweit revolutioniert. Sie ist weit mehr als ein System von Punktmustern – sie ist ein Wegbereiter für Bildung, Unabhängigkeit und gesellschaftliche Teilhabe.
Bildung durch Selbstständigkeit
Die Fähigkeit, Informationen durch Tasten zu erfassen, gibt blinden Menschen Zugang zu Bildung und Wissen. Bücher, Lehrmaterialien und sogar Prüfungen können in Braille bereitgestellt werden. Dies ermöglicht es blinden Schülerinnen und Schülern, gleichberechtigt mit sehenden Klassenkameraden zu lernen. Studien zeigen, dass blinde Menschen, die Braille beherrschen, signifikant häufiger höhere Bildungsabschlüsse erreichen.
Unabhängigkeit im Alltag
Braille ist ein Werkzeug, das blinden Menschen hilft, den Alltag selbstständig zu bewältigen. Etiketten auf Medikamenten, Lebensmitteln oder Haushaltsgeräten, geschrieben in Braille, ermöglichen eine sichere Handhabung ohne fremde Hilfe. Ebenso hilft Braille bei der Orientierung in öffentlichen Räumen, etwa durch tastbare Schilder oder Beschriftungen in Aufzügen.
Digitalisierung und Technologie
Die Verbindung von Braille mit moderner Technologie hat das Potenzial der Schrift noch erweitert. Braille-Displays und Braille-Drucker ermöglichen es blinden Menschen, digitale Inhalte zu lesen, zu schreiben und zu bearbeiten. So sind sie aktiv in der Arbeitswelt integriert und können Berufe ausüben, die früher undenkbar erschienen.
Soziale Teilhabe
Braille fördert die kulturelle und gesellschaftliche Partizipation. Literatur, Musiknoten und sogar wissenschaftliche Texte werden in Braille übersetzt, sodass blinde Menschen in der Lage sind, ein ebenso breites Spektrum an kulturellen und intellektuellen Aktivitäten zu genießen wie Sehende.
Ein Fenster zur Welt
Für viele blinde Menschen ist Braille der erste Schritt in eine Welt voller Möglichkeiten. Sie erfahren durch diese Schrift nicht nur, wie sie ihre Umgebung selbstständig bewältigen können, sondern auch, wie sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Es ist ein Mittel, das Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit stärkt und den Grundstein für ein erfülltes Leben legt.
Fazit
Die Brailleschrift ist ein unverzichtbares Hilfsmittel, das Barrieren abbaut und blinden Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Sie steht nicht nur für ein Schriftbild, sondern für den Zugang zu Bildung, Freiheit und Gleichberechtigung. In einer Welt, die zunehmend auf visuelle Medien setzt, bleibt Braille eine Brücke, die blinden Menschen den Weg in eine inklusive Gesellschaft ebnet.