Die Hain-Schnirkelschnecke (Cepaea nemoralis) ist das Tier des Jahres 2025. Sie wirbt für einen respektvollen Umgang mit der oft übersehenen, aber unverzichtbaren Vielfalt im Boden. Diese Schnecke trägt mit ihrem Leben und Wirken zur Fruchtbarkeit unserer Böden bei.
Eine kleine «Bodenmacherin»
Die Hain-Schnirkelschnecke frisst welke Pflanzenteile, Pilze und Moose, die sie über ihre raue Zunge zerkleinert. So hilft sie mit, organisches Material in den Boden zurückzuführen – ein essenzieller Beitrag zur Bodenbildung. Doch Bodenversiegelung, schwere Maschinen und Pestizide bedrohen diesen Lebensraum.
Lebensweise und Lebensraum
Die Hain-Schnirkelschnecke ist weit verbreitet, von lichten Wäldern bis zu naturnahen Gärten. Sie meidet jedoch Höhenlagen über 900 Meter. Mit einem Durchmesser von rund 2,5 cm gehört ihr Gehäuse zu den größeren einheimischen Schneckenhäusern. Farben und Muster variieren von cremeweiß bis pastellrot mit dunklen Bändern. Ihre Gehäuseöffnung ist immer dunkel gefärbt.
Faszinierende Fakten
Vielfalt der Schnecken
In der Schweiz leben rund 254 Schneckenarten, 40 % davon sind bedroht. Schneckenhäuser dienen nicht nur Schnecken: Auch Bienen, Spinnen und Asseln nutzen sie als Nester oder Verstecke.
Was Sie tun können
Naturnahe Gärten mit Schattenplätzen und welkem Pflanzenmaterial bieten der Hain-Schnirkelschnecke Lebensraum. Vermeiden Sie Schneckenkörner, die auch nützliche Arten töten. Frühmorgens oder nach Regen sind die besten Zeiten, um diese faszinierenden Tiere zu beobachten.
Pro Natura setzt sich mit Schutzgebieten und Projekten für die Hain-Schnirkelschnecke und ihre Lebensräume ein. Die Schnecke erinnert uns daran, wie wichtig ein achtsamer Umgang mit Boden und Natur ist.