In der Schweiz werden jedes Jahr über 20’000 Patientinnen und Patienten mit einer Sepsis im Spital behandelt. Rund 4’000 von ihnen sterben noch während des Aufenthalts. Besonders gefährdet sind Säuglinge und ältere Menschen.
Sepsis ist eine ausser Kontrolle geratene Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Sie kann zu Organversagen, Schock und Tod führen – ähnlich gefährlich wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Sterblichkeit bleibt seit Jahren hoch.
Die Behandlung ist aufwendig: Etwa 40 Prozent der Betroffenen benötigen eine Intensivstation. Die direkten Spitalkosten belaufen sich auf über 1 Milliarde Franken pro Jahr. Mit Nachsorge und Langzeitfolgen verdoppeln sich die Kosten.
Das Schweizer Sepsis-Programm will die Situation verbessern: mit mehr Aufklärung, klaren medizinischen Standards, Bildungsangeboten und einem nationalen Register. Ziel ist eine bessere Früherkennung und Behandlung, um Leben zu retten und Folgeschäden zu verringern.
Das Schweizer Sepsis-Programm (Swiss Sepsis Program SSP) ist in der gemeinsamen Verantwortung des Universitäts-Kinderspitals Zürich, des Inselspitals Bern und des Centre hospitalier universitaire vaudois Lausanne (CHUV). Das Programm wurde im Rahmen des Swiss Sepsis National Action Plan 2023 lanciert, startete 2024 und wird bis Dezember 2028 laufen. Es wird von der Eidgenössischen Qualitätskommission EQK finanziert.