Ein Gesundheitsdossier für alle in der Schweiz – Visento
Ein Gesundheitsdossier für alle in der Schweiz
Politik/Gesellschaft

Ein Gesundheitsdossier für alle in der Schweiz

06.11.2025
von pero · 58 x gelesen

Der Bundesrat hat beschlossen, das heutige elektronische Patientendossier (EPD) durch ein neues System zu ersetzen: das elektronische Gesundheitsdossier (E-GD). Es soll einfacher funktionieren und allen Menschen in der Schweiz automatisch zur Verfügung stehen – kostenlos und sicher.

Im E-GD werden alle wichtigen Gesundheitsdaten an einem Ort gesammelt. Dazu gehören Arztberichte, Laborwerte, Impfungen oder Medikamente. So haben Patientinnen und Patienten jederzeit den Überblick – egal, wo sie wohnen oder in welchem Spital oder bei welcher Ärztin sie behandelt werden.

Freiwillig, aber automatisch

Jede Person mit Wohnsitz in der Schweiz bekommt automatisch ein E-GD. Wer das nicht möchte, kann der Eröffnung widersprechen oder das Dossier später wieder löschen lassen. Damit bleibt die Nutzung freiwillig.

Die Kantone werden die Bevölkerung vor der Einführung informieren und erklären, wie das Dossier funktioniert und welche Rechte man hat.

Kontrolle über die eigenen Daten

Die Inhaberinnen und Inhaber behalten jederzeit die Kontrolle über ihre Daten. Sie bestimmen selbst, wer welche Informationen sehen darf. So bleibt die Privatsphäre geschützt, und man entscheidet selbst, welche Daten im E-GD gespeichert werden sollen.

Auch Ärztinnen, Apotheken und Spitäler machen mit

Bisher mussten nur Spitäler und Pflegeheime das Patientendossier verwenden. Neu werden auch Hausärzte, Apotheken, Physiotherapeutinnen und andere Fachpersonen verpflichtet, das E-GD zu nutzen. Dadurch werden alle wichtigen Gesundheitsdaten automatisch an einem Ort gespeichert. Das erleichtert die Zusammenarbeit und verbessert die Behandlungsqualität.

Vorteile für Patientinnen, Fachpersonen und das ganze System

Das neue Dossier soll den Alltag vereinfachen. Doppeluntersuchungen oder verlorene Arztberichte gehören der Vergangenheit an. Ärztinnen und Ärzte können schneller auf Informationen zugreifen, was Behandlungen sicherer macht. Auch die Verwaltung wird einfacher und der Aufwand kleiner – für alle Beteiligten.

Klare Aufgaben zwischen Bund und Kantonen

Der Bund baut und betreibt die technische Infrastruktur für das E-GD und sorgt für eine einheitliche Lösung in der ganzen Schweiz. Die Kantone übernehmen den Betrieb vor Ort und stellen sicher, dass die Bevölkerung Unterstützung erhält – etwa über Kontaktstellen, die bei Fragen weiterhelfen.

Datenschutz bleibt oberstes Ziel

Die Sicherheit der Gesundheitsdaten hat höchste Priorität. Der Bund sorgt dafür, dass die Daten in der Schweiz gespeichert und streng geschützt werden. Das neue Gesetz über das elektronische Gesundheitsdossier (EGDG) legt klare Regeln fest, damit niemand unbefugt auf persönliche Informationen zugreifen kann.

Ein wichtiger Schritt in die Zukunft

Mit dem E-GD wird ein grosser Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitswesens gemacht. Der Bundesrat ist überzeugt, dass das neue System einfacher, sicherer und nützlicher ist als das bisherige EPD. Wenn das Parlament zustimmt, könnte das E-GD ab dem Jahr 2030 eingeführt werden.

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