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Volksabstimmung zur Individualbesteuerung im Frühling 2026

Politik/Gesellschaft · 23.09.2025
von visento · 40 x gelesen
Mit der Abstimmung im Jahr 2026 entscheidet die Stimmbevölkerung darüber, ob das Frauenbild und Steuersystem in den 50-ger-Jahren verharrt oder auf eine Individualbesteuerung umgestellt werden soll und damit der gesellschaftlichen Realität entspricht.
Die Schweizer Bevölkerung wird im Frühling 2026 über die Einführung der Individualbesteuerung entscheiden. Es geht darum, ob künftig jede Person unabhängig vom Zivilstand einzeln besteuert werden soll. Ausgelöst wurde die Volksabstimmung durch ein Kantonsreferendum gegen den entsprechenden Entscheid von Bundesrat, Nationalrat und Ständerat.

Die Vorlage sieht vor, dass künftig jede Person unabhängig vom Zivilstand als eigenständiges Steuersubjekt behandelt wird. Heute werden Ehepaare gemeinsam besteuert, was insbesondere beim sogenannten „Zweiteinkommen“ zu höheren Abgaben führen kann. Mit der Individualbesteuerung sollen sowohl die „Heiratsstrafe“ wie auch negative Erwerbsanreize für Zweitverdienende – häufig Frauen – abgebaut werden.

Argumente der Gegnerschaft: Kritikerinnen und Kritiker der Reform befürchten, dass eine Umstellung zusätzliche Bürokratie mit sich bringt.

Argumente der Befürwortenden:Unterstützerinnen und Unterstützer argumentieren, dass das System gerechter sei und die gesellschaftliche Realität besser abbildet: Der überwiegende Teil der Haushalte basiert heute auf zwei Einkommen, und der Anteil erwerbstätiger Frauen ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen.

Mit der Abstimmung im Jahr 2026 entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung somit darüber, ob das Steuersystem von der heutigen Ehepaarsbesteuerung auf eine Individualbesteuerung umgestellt werden soll.

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Pro & Contra zur Individualbesteuerung

Volksabstimmung über die Individualbesteuerung

Die Frage der Individualbesteuerung kommt vors Volk. Am Dienstagmorgen hat auch der Kanton Aargau ein Kantonsreferendum gegen die Vorlage beschlossen. Er ist damit der achte Kanton nach St. Gallen, Obwalden, Thurgau, Wallis, Schwyz sowie den beiden Appenzell. Damit ist die erforderliche Anzahl erreicht, um ein gültiges Kantonsreferendum zu ermöglichen. Bereits am Mittwoch könnte mit Uri ein weiterer Kanton hinzukommen.

Die Volksabstimmung über den grundlegenden Wechsel im Steuersystem findet voraussichtlich am 8. März 2026 statt – am internationalen Frauentag.

Pro

  • Jede Person wird unabhängig vom Zivilstand besteuert
  • Abschaffung der sogenannten „Heiratsstrafe“
  • Mehr Anreiz für Zweitverdienende (meist Frauen), erwerbstätig zu sein
  • Bessere Abbildung der heutigen gesellschaftlichen Realität
Contra
  • Befürchtung zusätzlicher administrativer Aufwand
  • Komplexere Steuererklärungen für Ehepaare
  • Unsicherheit über Auswirkungen auf Steueraufkommen