Jedes Frühjahr und jeden Herbst drehen wir in der Schweiz an der Uhr. Eine Stunde vor oder zurück – was zunächst wie eine kleine Umstellung wirkt, hat für viele Menschen spürbare Folgen. Nun liegt eine Auswertung des Bundesamts für Statistik (BFS) vor, die zeigt: In den Tagen nach der Zeitumstellung steigt die Zahl der Notfalleintritte in Schweizer Spitälern messbar an.
Laut den Analysen verzeichnen die Notaufnahmen unmittelbar nach der Zeitumstellung bis zu 6,5 Prozent mehr Eintritte. Besonders betroffen sind Beschwerden rund um den Kreislauf und die Atmung. Auffällig: Während Erkrankungen zunehmen, sinkt die Zahl der Unfälle im selben Zeitraum sogar leicht. Das deutet darauf hin, dass nicht nur äußere Umstände, sondern vor allem die innere Belastung des Körpers eine Rolle spielt.
Unser Organismus folgt einer inneren Uhr, dem sogenannten zirkadianen Rhythmus. Licht, Schlaf und hormonelle Prozesse sind eng miteinander verknüpft. Wird die Uhr plötzlich eine Stunde vorgestellt oder zurückgedreht, gerät dieser Rhythmus durcheinander. Viele Menschen schlafen schlechter, fühlen sich müde oder gereizt. Diese scheinbar kleinen Störungen können bei empfindlichen Personen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
Wichtig ist: Die beobachteten Veränderungen sind statistisch klar erkennbar, sie bedeuten jedoch keine akute Überlastung der Spitäler. Notfallstationen weisen darauf hin, dass sie auch in den Tagen nach der Zeitumstellung arbeitsfähig bleiben. Dennoch liefert die Auswertung einen wertvollen Hinweis darauf, wie sensibel unser Körper auf Zeitverschiebungen reagiert – ähnlich wie beim Jetlag nach einer Flugreise.
Auch wenn sich die Zeitumstellung nicht vermeiden lässt, können kleine Massnahmen helfen: