Nachbarschaftshilfe gewinnt in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Menschen unterstützen sich gegenseitig – mit kleinen, praktischen Hilfen im Alltag. Der Vorteil: Es geht schnell, unbürokratisch und bleibt nah an den Bedürfnissen der Betroffenen. Wie solche Modelle funktionieren und was man dabei beachten sollte, zeigen verschiedene Beispiele aus der Schweiz.
Der Fokus liegt auf praktischer Hilfe – nicht auf Pflege oder medizinischer Betreuung.
Ittigen (Kanton Bern)
Die Gemeinde bietet Nachbarschaftshilfe in Zusammenarbeit mit SORA Bern an.
Freiwillige helfen bis zu drei Stunden pro Woche – beim Einkaufen, Begleiten, mit Haustieren oder bei kleinen technischen Problemen.
Schaffhausen
Hier gibt es ein quartiersbezogenes System:
Menschen können Hilfe anfordern und werden mit Freiwilligen aus der Nachbarschaft vermittelt.
Das Angebot ist kostenlos und vertraulich.
Thalwil (Kanton Zürich)
Thalwil bringt Nachbarinnen und Nachbarn zusammen.
Die Hilfe ist klein, punktuell und offen für alle Altersgruppen – unbürokratisch und unkompliziert.
Nachbarschaftshilfe See (NBHS)
Aktiv in mehreren Gemeinden rund um den Bodensee:
Die NBHS bietet Fahrdienste, Hilfe bei Haustieren oder kurzfristige Unterstützung an.
Zeitgut Bachtel (Bubikon, Rüti, Wald)
Ein besonderes Modell mit Zeitgutschriften:
Freiwillige sammeln Zeit, die sie später selbst einlösen können.
So entsteht ein nachhaltiger Kreislauf von Geben und Nehmen.
In Städten erschwert Anonymität manchmal den Kontakt – auf dem Land sind es eher die Distanzen. Beide Situationen zeigen: Nachbarschaftshilfe braucht Engagement und Organisation. Digitale Plattformen oder Apps können helfen, Helferinnen und Hilfesuchende zusammenzubringen.
Nachbarschaftshilfe stärkt das Miteinander, verringert Einsamkeit und verbessert die Lebensqualität. Ob in Ittigen, Schaffhausen oder Thalwil – mit Engagement, guter Koordination und Vertrauen kann aus kleinen Gesten eine grosse Wirkung entstehen.Tipp: Viele Gemeinden bieten zusätzliche Anlaufstellen für Freiwilligenarbeit – ein Blick auf die lokale Website lohnt sich.