Ministerinnen und Minister beraten über die Zukunft des Alterns in Brienz

Auf Einladung von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider haben sich am 6. und 7. Oktober 2025 die Sozial- und Gesundheitsministerinnen und -minister aus den deutschsprachigen Ländern in Brienz im Berner Oberland getroffen. Das Arbeitstreffen widmete sich vor allem Fragen rund um das Rentenalter, die Zukunft der Altersvorsorge und den Erhalt einer hochwertigen medizinischen Grundversorgung – Themen, die für ältere Menschen von grosser Bedeutung sind.
Im Fokus der Diskussionen stand die Frage, wie sich das Rentensystem an den demografischen Wandel anpassen lässt. Die Ministerinnen und Minister waren sich einig, dass mehr Flexibilität beim Übergang in die Pension nötig ist. Ziel sei es, Anreize zu schaffen, damit Menschen länger erwerbstätig bleiben können – allerdings ohne das Referenzalter der Pensionierung grundsätzlich in Frage zu stellen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Sicherstellung einer flächendeckenden medizinischen Grundversorgung. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen müsse man neue Modelle prüfen, um die Versorgung insbesondere im ländlichen Raum langfristig zu sichern. Dabei spielen auch innovative Formen der Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen, Pflegefachpersonen und Spitex-Diensten eine wachsende Rolle.
Die Ministerinnen und Minister betonten zudem die Bedeutung der psychischen Gesundheit im Alter. Einsamkeit, soziale Isolation und chronische Erkrankungen stellen für viele ältere Menschen eine zunehmende Belastung dar. Deshalb soll die Zusammenarbeit bei der Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen verstärkt werden – mit besonderem Augenmerk auf den Erhalt der Lebensqualität und Teilhabe im Alter.
In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die fünf Länder ihren Willen, die grossen sozialen und gesundheitlichen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dazu gehören die nachhaltige Finanzierung der Altersvorsorge, die Förderung der psychischen Gesundheit in allen Lebensphasen sowie Massnahmen zur Stärkung der Grundversorgung und Pflege.
Am Treffen nahmen auf Einladung von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider teil: die deutsche Gesundheitsministerin Nina Warken, der liechtensteinische Regierungsrat Dr. Emanuel Schädler, die luxemburgische Gesundheitsministerin Martine Deprez, die österreichische Sozialministerin Korinna Schumann sowie die deutsche Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Katja Mast.
Das nächste Treffen der deutschsprachigen Sozial- und Gesundheitsministerinnen und -minister findet 2026 in Luxemburg statt.