Schmerzen gehören zum Leben. Ein zwickender Rücken, steife Knie, Kopfschmerzen oder ein Druck in der Schulter – kaum jemand bleibt im Alter davon verschont. Doch während viele Beschwerden harmlos und vorübergehend sind, können andere auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Zu wissen, wann man selbst etwas dagegen tun kann und wann ärztliche Hilfe nötig ist, ist entscheidend für die Gesundheit.
Schmerz ist nicht einfach eine Störung, sondern ein wichtiges Warnsignal des Körpers. Er zeigt an, dass irgendwo etwas nicht stimmt – zum Beispiel eine Entzündung, eine Verletzung oder eine Überlastung. Meist verschwinden akute Schmerzen nach einiger Zeit wieder, wenn die Ursache behoben ist. Doch je älter wir werden, desto häufiger entwickeln sich Beschwerden, die länger anhalten oder immer wiederkehren.
Man spricht dann von chronischen Schmerzen. Das heisst: Der Körper sendet dauerhaft Schmerzsignale, auch wenn die ursprüngliche Ursache gar nicht mehr besteht. Das kann sehr belastend sein – körperlich wie seelisch. Menschen mit chronischen Schmerzen leiden oft unter Schlafstörungen, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen. Wichtig ist deshalb, solche Beschwerden ernst zu nehmen und nicht einfach „auszuhalten“.
Viele alltägliche Schmerzen lassen sich mit einfachen Mitteln lindern:
Wenn sich Schmerzen mit solchen Massnahmen bessern und wieder abklingen, ist meist keine ärztliche Abklärung nötig. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sie über längere Zeit bestehen bleiben oder neue, ungewohnte Beschwerden hinzukommen.
Manche Schmerzen sind ernstzunehmende Warnzeichen. Ärztliche Hilfe ist nötig, wenn:
Gerade bei älteren Menschen können Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Entzündungen zunächst nur durch unspezifische Schmerzen auffallen. Lieber einmal zu früh zum Arzt gehen als zu spät – das kann im Ernstfall Leben retten.
Wenn Schmerzen dauerhaft bleiben, ist eine gezielte Behandlung wichtig. Hausärzte können die Ursachen abklären und gegebenenfalls an Spezialisten überweisen. In Schmerzambulanzen werden Betroffene individuell begleitet – mit Medikamenten, Bewegungstherapie, Physiotherapie oder auch psychologischer Unterstützung. Oft hilft eine Kombination aus verschiedenen Massnahmen besser als ein einzelnes Mittel.
Viele Seniorinnen und Senioren erleben, dass Schmerzen weniger belastend werden, wenn sie verstanden und aktiv angegangen werden. Schmerzfreiheit ist nicht immer erreichbar – aber ein Leben mit weniger Beschwerden, mehr Bewegung und Lebensfreude ist es sehr wohl.
Schmerzen sind ein wichtiger Hinweis des Körpers, der nicht ignoriert werden sollte. Wer die Signale ernst nimmt, sich bewegt und rechtzeitig Hilfe sucht, kann viel dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten. Schmerz ist nicht nur ein Problem – er ist auch eine Chance, auf sich selbst zu hören.