Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, ein kleiner Teppich, eine nasse Stufe – und schon kann es passieren: Ein Sturz. Gerade im Alter sind Stürze eine der häufigsten Unfallursachen im Alltag. Sie können nicht nur körperliche Verletzungen hinterlassen, sondern auch das Vertrauen in die eigene Beweglichkeit erschüttern. Doch das Risiko lässt sich deutlich senken – mit Umsicht, Bewegung und einfachen Anpassungen im häuslichen Umfeld.
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper. Die Muskeln werden schwächer, die Reaktionszeit länger, das Gleichgewicht unsicherer. Auch Medikamente, Sehprobleme oder Kreislaufstörungen können das Risiko erhöhen. Viele Stürze passieren dort, wo man sich am sichersten fühlt – zu Hause oder im Garten.
Oft sind es kleine Dinge, die gefährlich werden: lose Teppiche, schlechte Beleuchtung, Stolperkanten, glatte Böden oder zu hohe Türschwellen. Aber auch im Freien lauern Risiken – nasse Wege, unebene Gartenplatten oder ein zu eifriges Tempo bei der Gartenarbeit.
Wer sich regelmässig bewegt, trainiert nicht nur Muskeln und Gleichgewicht, sondern auch das Selbstvertrauen. Schon tägliche Spaziergänge oder kleine Übungen zu Hause können viel bewirken. Besonders hilfreich sind Gleichgewichts- und Kraftübungen – etwa auf einem Bein stehen, Kniebeugen am Stuhl oder gezielte Gymnastik.
Viele Gemeinden und Seniorenorganisationen bieten spezielle Sturzpräventionskurse an, oft in Zusammenarbeit mit Physiotherapeutinnen oder der Pro Senectute. Dort lernt man, Bewegungen bewusst zu steuern und das Gleichgewicht zu verbessern – spielerisch, sicher und in guter Gesellschaft.
Der Garten ist ein Ort der Erholung – aber auch hier kann man leicht ausrutschen oder stolpern. Achten Sie auf rutschfeste Schuhe und feste Wege. Arbeiten Sie lieber in kleinen Etappen, anstatt sich zu überanstrengen. Und: Lassen Sie schwere Arbeiten von anderen übernehmen oder nutzen Sie Hilfsmittel wie Gartensitze, Wagen oder lange Werkzeuge.
Wer draussen unterwegs ist, sollte auf Wetterbedingungen achten: Nasse Blätter, Eis oder lockere Steine sind tückisch. Auch bei Hitze kann Schwindel zu Unsicherheiten führen – also genügend trinken und regelmässig Pausen machen.
Ein Sturz ist kein Grund, sich zu schämen. Wichtig ist, sich ärztlich untersuchen zu lassen – selbst wenn auf den ersten Blick nichts passiert ist. Häufige Stürze sollten immer abgeklärt werden: Manchmal steckt eine Sehschwäche, ein Kreislaufproblem oder eine Medikamentennebenwirkung dahinter. Hausärztinnen und -ärzte beraten gezielt und können an spezialisierte Stellen verweisen.
Quellen: BFU, Pro Senectute, Rosenfluh Publikationen (aktualisiert 2024)