Zeitumstellung: So bleiben Seniorinnen und Senioren gut im Takt
25.10.2025
von pero
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Wichtiges Datum: In der Schweiz endet die Sommerzeit am Sonntag, 26. Oktober 2025. Um 03:00 wird die Uhr auf 02:00 zurückgestellt. Es wird abends früher dunkel und morgens früher hell.
Warum die Zeitumstellung müde macht
Unser Körper liebt Gewohnheiten. Wenn die Uhr springt, verschieben sich Schlafenszeit, Mahlzeiten und Medikamenteneinnahmen. Viele Menschen spüren das als Müdigkeit, Unruhe oder kurze Schlafprobleme. Die gute Nachricht: Nach wenigen Tagen hat sich der Körper meist wieder angepasst.
Sanft umstellen: Schlaf & Tagesrhythmus
Schrittweise anpassen: 3–4 Tage vorher (oder nachher) Schlafens- und Aufstehzeit täglich um 10–15 Minuten verschieben.
Morgens Licht tanken: Vor die Tür gehen, Rollläden hoch – Tageslicht stabilisiert die innere Uhr.
Abends zur Ruhe kommen: Bildschirmlicht reduzieren, eine Tasse Kräutertee, leichte Lektüre.
Mittagsschlaf kurz halten: 20–30 Minuten genügen, sonst leidet der Nachtschlaf.
Medikamente: Uhrzeit oder Abstand?
Viele Präparate richten sich nach Abständen (z. B. alle 12 Stunden), nicht nach der Uhrzeit. Andere, etwa bei Herz, Blutdruck oder Insulin, haben feste Zeiten.
Abstands-Präparate: Die Intervalle beibehalten (z. B. 08:00 → 20:00 bleibt 12 Stunden).
Fixe-Uhrzeit-Präparate: Über 2–3 Tage sanft an die neue Uhrzeit heranrücken (je 10–15 Minuten).
Pillendose / Spender: Zeitprogramm prüfen und anpassen.
Im Zweifel: Kurz mit Arzt oder Apotheke Rücksprache halten.
Termine & Technik: Ärger vermeiden
Arzt- und ÖV-Termine: Uhrzeiten am Vortag kontrollieren; Zettel am Kühlschrank hilft.
Automatische Geräte: Handy, PC, Smartwatch stellen sich meist selbst um. Prüfen, ob Zeitzone Europa/Zurich aktiv ist.
Manuelle Uhren: Küchen-, Wand- und Armbanduhren, Auto- und Backofenuhr per Hand korrigieren.
Thermostat & Zeitschaltuhren: Heizprogramm, Beleuchtung, Rollläden kontrollieren – sonst geht’s zu früh/zu spät an.
Auto & E-Bike: Licht prüfen, Fahrten in Dämmerung wenn möglich vermeiden.
Essen, Trinken, Bewegung
Leichtes Abendessen: Schwere Kost stört den Schlaf.
Ausreichend trinken: Wasser und Tee – weniger Kaffee am Nachmittag.
Sanfte Bewegung: Spazieren, Gymnastik, Dehnen – hilft dem Körper, sich schneller einzupendeln.
Gut zu wissen: Frühling & Herbst
Im Frühling (Uhr vor) „fehlt“ eine Stunde – Müdigkeit ist dann häufiger. Im Herbst (Uhr zurück) „gewinnen“ wir eine Stunde, doch die frühere Dunkelheit am Abend fordert Aufmerksamkeit. Beide Umstellungen gelingen mit denselben Tricks: kleine Schritte, viel Tageslicht, feste Routinen.
Merkzettel für den Vorabend
Uhren prüfen (manuell & automatisch)
Medikamentenplan überfliegen
Arzt-/Zugtermine bestätigen
Thermostat & Zeitschaltuhren anpassen
Reflektoren/Jäckchen bereitlegen
Mit ein wenig Vorbereitung bleibt Ihr Alltag trotz Zeitumstellung ruhig und sicher. Hören Sie auf Ihren Körper, bleiben Sie freundlich zu sich – der Rhythmus findet rasch zurück.
Die Zeitumstellung in der Schweiz erfolgte aus der Notwendigkeit heraus, die Zeit mit den Nachbarländern zu synchronisieren, da die Schweiz ursprünglich gegen die Einführung der Sommerzeit war. Obwohl die Sommerzeit oft mit dem Gedanken der Energieeinsparung verbunden ist, führte die Schweiz sie schliesslich 1981 ein, um nicht eine «Zeitinsel» inmitten Europas zu werden, nachdem die Nachbarländer wie Deutschland und Österreich bereits umgestellt hatten.
Abstimmung und Entscheidung: Die Schweiz lehnte die Einführung der Sommerzeit 1980 in einer Volksabstimmung ab. Nach der Umstellung der Nachbarländer wurde jedoch im März 1981 die Sommerzeit in der Schweiz eingeführt, um die Abstimmung mit den umliegenden Ländern zu gewährleisten.
Synchronisation mit Nachbarländern: Die Hauptmotivation für die Einführung war nicht die Energieersparnis, sondern die Anpassung an die Zeitzonen der benachbarten Staaten, um den internationalen Verkehr, die Kommunikation und den Binnenmarkt zu synchronisieren.
Energieeinsparung als Argument: Zwar wurde die Sommerzeit ursprünglich in Europa wegen der Ölkrise von 1973 zur Energieeinsparung eingeführt, doch der tatsächliche Effekt wird heute angezweifelt.
Aktuelle Situation: Die Schweiz stellt die Uhren nun im Einklang mit der Europäischen Union und anderen europäischen Ländern um, um die wirtschaftlichen und praktischen Nachteile einer Zeitinsel zu vermeiden.