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Seit November 2024 hatte eine Expertengruppe im Auftrag des Runden Tisches an Vorschlägen gearbeitet. Daraus entstanden 38 konkrete Massnahmen, die nun schrittweise umgesetzt werden sollen. Bundesrätin Baume-Schneider lobte die Zusammenarbeit und sprach von einem wichtigen Signal: «Wir zeigen, dass Kostenreduktion auch ohne Qualitätsverlust möglich ist.»
Zu den wichtigsten Punkten gehören:
Insgesamt soll so eine jährliche Einsparung von mindestens 303 Millionen Franken in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung erreicht werden – das entspricht etwa einem Prozent der gesamten Krankenkassenprämien. In der Praxis könnten die Einsparungen laut Expertinnen und Experten sogar höher ausfallen.
Bemerkenswert ist, dass die meisten Massnahmen auf der freiwilligen Selbstverpflichtung der beteiligten Organisationen beruhen. Sie sollen kurzfristig Wirkung zeigen und benötigen keine Gesetzesänderung. Einige Anpassungen erfolgen über Verordnungen des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) und können rasch umgesetzt werden.
Die gemeinsame Arbeit am Runden Tisch hat ausserdem das Vertrauen zwischen Bund, Kantonen und Gesundheitsakteuren gestärkt. «Die Verantwortung für ein bezahlbares Gesundheitswesen liegt bei uns allen», sagte Baume-Schneider. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft und der Versicherer betonten, dass die neuen Strukturen den Dialog verbessern und künftige Konflikte vermeiden könnten.
Besonders gross war das öffentliche Interesse am sogenannten elektronischen Briefkasten, über den Bürgerinnen und Bürger Vorschläge zur Kostendämpfung einreichen konnten. Rund 7400 Eingaben gingen ein – von Ideen zur Digitalisierung über Vorschläge zur Medikamentenpreisgestaltung bis hin zu Fragen der Prävention.
Die eingereichten Vorschläge werden nun von Expertinnen und Experten geprüft. Erkenntnisse daraus sollen in die weitere Arbeit des Runden Tisches einfliessen, der auch 2026 fortgesetzt wird.
Die Gesundheitskosten steigen seit Jahren, und damit auch die Belastung für Haushalte und Rentnerinnen und Rentner. Der neue Schulterschluss zwischen Politik, Versicherern, Ärzteschaft und Spitälern soll helfen, diesen Trend zu bremsen. Ob das gelingt, wird sich zeigen – doch der Wille zur Zusammenarbeit ist da.
Mit dem Massnahmenpaket wird erstmals ein gemeinsamer Rahmen geschaffen, der Einsparungen, Effizienz und Qualität verbindet – und den Weg für ein nachhaltigeres Gesundheitswesen ebnet.