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Starke Gefühle wie Angst, Hoffnung oder Empörung öffnen Fakes die Tür. Wenn uns eine Botschaft aufregt oder tröstet, prüfen wir sie seltener kritisch. Emotionen sind wichtig – doch sie sind kein Beweis für Wahrheit.
Wir mögen Informationen, die zu unserem Weltbild passen. Psychologinnen nennen das Bestätigungsfehler (Confirmation Bias). Wer bereits überzeugt ist, dass «früher alles besser war», findet eher Beiträge, die genau das behaupten – und blendet anderes aus.
Wiederholte Aussagen fühlen sich vertraut an. Dieses Gefühl von kognitiver Leichtigkeit lässt uns denken: «Das habe ich schon oft gelesen – also wird es stimmen.» Doch Wiederholung macht eine Aussage nicht wahr, nur bekannter.
Ein Logo, ein weisser Kittel oder der Satz «Viele sagen…» wirkt wie ein Gütesiegel. Autoritäts- und Gruppeneffekt geben Sicherheit, können aber täuschen. Entscheidend ist die Quelle, nicht die Aufmachung.
Komplizierte Themen sind anstrengend. Fakes bieten einfache Erklärungen und klare Schuldige. Das fühlt sich gut an – ist aber oft zu simpel. Die Wirklichkeit ist selten schwarz oder weiss.
Wer nur Kanälen folgt, die ähnlich denken, landet in einer Echokammer. Dort klingt alles gleich – Widerspruch fehlt. So können sich Falschinformationen verfestigen.
Wenn mich eine Nachricht stark aufregt oder begeistert, prüfe ich erst recht die Quelle – und teile sie nicht sofort.
«Nicht alles glauben – aber offen bleiben. Kritisch, freundlich, gelassen: So bleiben wir gut informiert.»
Wir alle sind anfällig für Fakes, weil sie unsere Gefühle und Gewohnheiten nutzen. Mit Ruhe, Gegencheck und klaren Fragen an die Quelle behalten wir die Kontrolle – und entscheiden selbst, was wir glauben.