Höhere Krankenkassenprämien bremsen das Einkommen – Visento
Höhere Krankenkassenprämien bremsen das Einkommen
Politik/Gesellschaft
Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) reduziert die Prämiensteigerung das Wachstum des verfügbaren Durchschnittseinkommens 2025 um 0,3 Prozentpunkte. Foto: ChatGPT

Höhere Krankenkassenprämien bremsen das Einkommen

21.11.2025
von Stefan Röthlisberger · 60 x gelesen
Die Krankenkassenprämien in der Schweiz steigen weiter an. Laut dem neuesten Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI) erhöhten sich die Prämien für das Jahr 2025 um durchschnittlich 4,2 Prozent. Der Index erreicht damit einen Stand von 222,9 Punkten (Basisjahr 1999 = 100).

Was heisst das für die Bevölkerung? Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat berechnet, dass das Wachstum des verfügbaren Durchschnittseinkommens im Jahr 2025 wegen der steigenden Prämien um 0,3 Prozentpunkte geringer ausfällt. Wären die Prämien stabil geblieben, hätten die Haushalte also etwas mehr Geld für Einkäufe, Freizeit oder zum Sparen zur Verfügung.

Starke Belastung durch die Grundversicherung

Besonders ins Gewicht fällt die Entwicklung der obligatorischen Grundversicherung. Ihre Prämien steigen 2025 im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 5,7 Prozent. Damit erreicht der Index der Grundversicherungsprämien einen Stand von 270,4 Punkten.

Die Schätzung des BFS basiert auf dem Durchschnitt aller Versicherten und zeigt klar: Die Grundversicherung bleibt der Haupttreiber des Prämienanstiegs.

Zusatzversicherungen leicht rückläufig

Anders sieht es bei den Zusatzversicherungen aus. Insgesamt sind die Prämien in diesem Bereich um 0,6 Prozent gesunken. Die Spitalzusatzversicherungen verzeichnen leichte Rückgänge:

  • Allgemeine Abteilung: –0,7%
  • Halbprivate Abteilung: –0,4%
  • Private Abteilung: –0,8%

Für die gesamte Zusatzversicherung ergibt sich ein Indexstand von 127,4 Punkten.

Warum der Anstieg das Haushaltsbudget trifft

Prämienerhöhungen wirken ähnlich wie steigende Steuern oder höhere andere Versicherungsbeiträge: Sie reduzieren den Betrag, der am Ende des Monats tatsächlich für den Alltag übrig bleibt.

Das sogenannte verfügbare Einkommen umfasst alle Einnahmen eines Haushalts – etwa Löhne, Renten, Zinsen oder Versicherungs­verbilligungen – abzüglich der sogenannten Transferzahlungen wie Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge. Steigen die Krankenkassenprämien, bleibt weniger Netto-Einkommen übrig.

Der aktuelle KVPI zeigt klar: Die Prämienentwicklung von 2024 auf 2025 schmälert dieses verfügbare Einkommen spürbar. Für viele Haushalte bedeutet das zusätzliche finanzielle Belastung in einem ohnehin angespannten Umfeld.

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