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Leben mit Prostatakrebs: Wenn Inkontinenz zum Thema wird

Gesundheit/Medizin · 24.09.2025
· 50 x gelesen
Leben mit Prostatakrebs: Wenn Inkontinenz zum Thema wird
Ein offenes Gespräch kann Hilfe bringen.
Mit rund 7000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern in der Schweiz. Die Diagnose bringt tiefgreifende körperliche und emotionale Veränderungen mit sich. Moderne Therapien können den Krankheitsverlauf oft lange kontrollieren. Dennoch treten bei vielen Betroffenen belastende Begleiterscheinungen auf – etwa Harninkontinenz. Schätzungsweise 10–12 % der Männer sind davon betroffen, besonders nach Operation oder Bestrahlung der Prostata.

Warum kommt es zur Inkontinenz?

Die Prostata liegt eng benachbart zu den Muskeln, die den Blasenverschluss kontrollieren. Werden diese Muskeln durch Therapie, Operation oder Bestrahlung geschwächt, kann es zu Urinverlust kommen. Für viele Männer ist dieses Thema mit Scham und Unsicherheit besetzt. Doch es gibt wirksame Strategien und Unterstützungsangebote, um damit umzugehen und den Alltag aktiv zu gestalten.

5 Tipps für mehr Lebensqualität im Alltag

Neben medizinischen Therapien wie Elektro- oder Magnetstimulation, minimalinvasiven Eingriffen oder dem Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels können Betroffene einiges selbst tun, um den Umgang mit Inkontinenz zu erleichtern:

  • Beckenbodenübungen – diese gezielten Übungen stärken die Muskulatur, die für den Harnverschluss mitverantwortlich ist, und lassen sich oft gut in den Tagesablauf einbauen.
  • Reizstoffe meiden – Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee wirken harntreibend. Stattdessen ist es sinnvoll, über den Tag verteilt stilles Wasser oder Kräutertees zu trinken.
  • Richtig reagieren beim Husten & Niesen – Oberkörper aufrichten, Kopf zur Seite drehen – dadurch vermindert sich der Druck auf die Blase.
  • Vorsorge unterwegs – Inkontinenzeinlagen, spezielle Unterwäsche und Wechselkleidung bieten Sicherheit außerhalb der eigenen vier Wände.
  • Schonende Bewegung – moderates Gehen, Wandern oder Radfahren sind gut für Körper und Psyche und fördern zugleich die Stärke des Beckenbodens.
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Unterstützung und Anlaufstellen in der Schweiz

Der Weg mit Prostatakrebs und möglichen Folgeproblemen wie Inkontinenz ist oft belastend — doch Hilfe gibt es. Hier sind bewährte Organisationen und Gruppen, die Beratung, Austausch und praktische Hilfestellungen bieten:

Krebsliga Schweiz / KrebsInfo

  • Krebsliga Schweiz – kostenlose Beratung, Informationsmaterialien, Broschüren und regionale Anlaufstellen.
  • KrebsInfo – telefonisch, per Chat oder WhatsApp erreichbar: 0800 11 88 11

Selbsthilfegruppen & Austauschorganisationen

  • Selbsthilfe Schweiz – Dachorganisation für Selbsthilfegruppen, listet Prostatakrebs-Gruppen in verschiedenen Regionen.