Der Verband der Kantonschemikerinnen und Kantonschemiker der Schweiz hat gemeinsam mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) untersucht, wie stark tierische Lebensmittel mit PFAS belastet sind. PFAS sind langlebige, künstliche Stoffe, die in vielen alltäglichen Produkten vorkommen können – zum Beispiel in beschichteten Pfannen, Textilien oder Verpackungen.
Insgesamt wurden rund 900 Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fisch und Eier sowie zusätzlich fast 280 Milch- und Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Rahm und Butter überprüft. Diese Produkte stammten aus der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein oder wurden importiert.
Von den 889 amtlich erhobenen Proben hielten fast alle die gesetzlich vorgegebenen Höchstwerte ein. Nur 7 Proben (0.8 %) überschritten die Grenzwerte:
Die betroffenen Produkte wurden beanstandet und es wurden Massnahmen angeordnet, damit solche Überschreitungen künftig verhindert werden.
Beim BLV wurden 276 Milch- und Milchprodukte-Proben geprüft. In allen Produkten liessen sich geringe Mengen verschiedener PFAS-Stoffe nachweisen. Drei Proben – zwei Milch- und eine Joghurtprobe – überschritten einen EU-Richtwert. Auch hier wurden die notwendigen Schritte eingeleitet.
Die Ergebnisse zeigen insgesamt ein beruhigendes Bild: Die meisten tierischen Lebensmittel auf dem Schweizer Markt halten die geltenden Grenz- und Richtwerte ein. Ein flächendeckendes Problem ist nicht erkennbar.
Da PFAS weltweit in der Umwelt vorkommen, können in Zukunft vereinzelt erhöhte Werte auftreten – vor allem an Orten, wo der Boden oder das Wasser stärker belastet ist. Deshalb werden die Behörden die Lebensmittelkontrollen weiterführen.
Für die Bevölkerung besteht aktuell kein Grund zur Sorge. Tierische Lebensmittel in der Schweiz werden regelmässig kontrolliert, und die Grenzwerte werden weitgehend eingehalten. Die Behörden bleiben wachsam und setzen ihre Untersuchungen zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten fort.Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind schwer abbaubare Chemikalien, die industriell hergestellt werden und sich in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe anreichern. Sie sind biologisch, chemisch und thermisch äusserst stabil und werden daher als langlebige organische Schadstoffe eingestuft. Einige PFAS stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, teilweise existieren Verwendungsverbote. Als besonders kritisch werden die Substanzen PFOS, PFOA, PFHxS und PFNA (chemische Verbindungen aus der PFAS-Gruppe) eingestuft.
Wegen ihrer speziellen Stoffeigenschaften werden PFAS in zahlreichen Anwendungen und Produkten eingesetzt: beispielsweise in schaumbildenden Feuerlöschschäumen (AFFF), Antihaftbeschichtungen von Küchenutensilien, fett- und wasserabweisenden Textilien, beschichteten Papieren und Kartons, Pestiziden und vielen Anwendungen mehr.