Notfall-Ordner für Senioren: Welche Dokumente unbedingt hinein gehören

Viele Menschen schieben das Thema lange vor sich her: Was passiert, wenn ich einmal plötzlich ins Spital muss, nicht mehr selber entscheiden kann oder sogar sterbe? Gerade für Seniorinnen und Senioren ist es sinnvoll, einen sogenannten Notfall-Ordner anzulegen. Er hilft nicht nur den Angehörigen, sondern gibt auch einem selbst das gute Gefühl, vorbereitet zu sein.
Ein Notfall-Ordner sammelt an einem sicheren, leicht zugänglichen Ort alle wichtigen Unterlagen, die im Ernstfall gebraucht werden. Damit können Ärztinnen, Behörden oder Angehörige schnell handeln, ohne lange nach Papieren suchen zu müssen.
Persönliche Angaben
Ganz vorne im Ordner sollte ein Deckblatt mit den wichtigsten Personendaten liegen:
- Name, Geburtsdatum, AHV-Nummer
- aktuelle Adresse und Telefonnummer
- Name und Kontaktperson der Hausärztin oder des Hausarztes
- Notfallkontakte von Angehörigen oder Vertrauenspersonen
Medizinische Unterlagen
Medizinische Informationen sind im Notfall besonders entscheidend:
- Liste der aktuellen Medikamente (inklusive Dosierung)
- Impfpass oder Nachweise über wichtige Impfungen
- Allergien oder Unverträglichkeiten
- frühere Operationen und chronische Erkrankungen
- Krankenkassenkarte oder Kopie davon
Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag
Wer nicht mehr selbst entscheiden kann, ist gut beraten, seine Wünsche schriftlich festzuhalten:
- Patientenverfügung: Regelt, welche medizinischen Massnahmen gewünscht oder abgelehnt werden.
- Vorsorgeauftrag: Bestimmt eine Person, die rechtlich handeln darf – z. B. bei Bankgeschäften oder Verträgen.
Finanzen und Verträge
Auch finanzielle Dokumente gehören in den Notfall-Ordner, zumindest in Kopie:
- Bankverbindungen und Zugänge zu wichtigen Konten
- Rentenbescheide oder AHV-Unterlagen
- laufende Versicherungsverträge (Krankenkasse, Hausrat, Haftpflicht)
- Mietvertrag oder Grundbuchauszug bei Wohneigentum
Testament und letzte Wünsche
Ein Testament sollte im Original immer sicher verwahrt werden (z. B. beim Notariat). Im Notfall-Ordner genügt eine Kopie – zusammen mit Hinweisen, wo das Original zu finden ist.
Auch persönliche Wünsche zur Bestattung, Musik oder Grabgestaltung können hier ihren Platz haben.
Praktische Tipps für die Aufbewahrung
- Der Ordner sollte leicht auffindbar, aber nicht frei zugänglich sein.
- Die nächsten Angehörigen sollten wissen, wo er liegt.
- Einmal im Jahr überprüfen, ob alle Daten noch aktuell sind.