Bundesrat bleibt beim bisherigen System der Krankenkassenprämien – Visento
Bundesrat bleibt beim bisherigen System der Krankenkassenprämien
Politik/Gesellschaft

Bundesrat bleibt beim bisherigen System der Krankenkassenprämien

15.12.2025
von admin.ch · 43 x gelesen

An seiner Sitzung vom 12. Dezember 2025 hat der Bundesrat einen Bericht zum Postulat «Gerechte Krankenkassenprämien» verabschiedet. Darin wurde untersucht, ob die Krankenkassenprämien künftig mit einem sogenannten Akonto-System berechnet werden könnten. Dieses System kennt man von den Steuern: Man zahlt zuerst geschätzte Beträge und erhält später eine definitive Abrechnung.

Was wurde geprüft?

Die Idee hinter dem Vorschlag war, dass Versicherte zunächst monatliche Vorauszahlungen leisten würden. Erst wenn die tatsächlichen Gesundheitskosten bekannt sind, würde eine Schlussabrechnung erfolgen. Je nach Situation käme es dann zu einer Rückzahlung oder zu einer Nachzahlung.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat dazu einen ausführlichen Bericht erstellen lassen. Dieser zeigt: Das heutige System der Krankenkassenprämien hat sich seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 bewährt. Die Prämien haben sich ähnlich entwickelt wie die effektiv anfallenden Kosten.

Mehr Unsicherheit für die Versicherten

Der Bundesrat sieht im Akonto-System mehrere Nachteile – insbesondere für die Versicherten. Diese wüssten während des Jahres nicht, ob sie am Ende Geld zurückerhalten oder zusätzlich bezahlen müssten. Gerade für Menschen mit fixem Budget könnte das zu Unsicherheit führen.

Auch für Krankenkassen und Kantone würde das neue System deutlich mehr Aufwand bedeuten. Versicherer müssten innert kurzer Zeit sowohl Vorauszahlungen als auch die definitive Prämie berechnen. Für die Kantone wäre unklar, ob sich Prämienverbilligungen auf die Akonto-Zahlungen oder auf die Schlussabrechnung beziehen müssten.

Hoher administrativer Aufwand

Zusätzlich müsste die Aufsichtsbehörde beide Berechnungen bis spätestens Ende September genehmigen. Das würde viel zusätzliche Arbeit verursachen. Zudem bestünde die Gefahr, dass einzelne Versicherer bewusst tiefe Akonto-Prämien festsetzen, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Auch dies würde zusätzliche Kontrollen nötig machen.

Bundesrat empfiehlt Verzicht auf Systemwechsel

Nach Abwägung aller Punkte kommt der Bundesrat zum Schluss, dass die Nachteile eines Akonto-Systems klar überwiegen. Er empfiehlt deshalb, die Berechnung der Krankenkassenprämien nicht zu ändern und beim bestehenden, bewährten Modell zu bleiben.

Für die Versicherten bedeutet dies: Die Prämien bleiben weiterhin im Voraus bekannt und planbar – ohne spätere Überraschungen.

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